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„Wir entkamen auf eigene Faust!“ –Zeitzeug*innenberichte rumänischer Rom*nja vom Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992
27.03.2025 / 19:00 – 20:30 Uhr
Im August 1992 ereignete sich in Rostock-Lichtenhagen eines der schwersten rassistischen Pogrome der deutschen Nachkriegsgeschichte. Über mehrere Tage hinweg wurden Geflüchtete sowie ehemalige Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam gewaltsam angegriffen, während die Behörden nicht eingriffen. Unter den Betroffenen waren auch Rom:nja, die im Sonnenblumenhaus untergebracht waren. Obwohl sie zentrale Zeug:innen des Pogroms sind, blieben ihre Stimmen in der öffentlichen Erinnerung weitgehend ungehört.
Um diese fehlende Perspektive sichtbar zu machen, führte Izabela Tiberiade im Juli 2022 eine Reihe von Interviews mit Überlebenden und Zeug:innen des Pogroms. Sie ist Menschenrechtsbildnerin und Teil der Roma Genocide Remembrance Initiative. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Migration von Rom:nja in Europa und den USA und engagiert sich seit Jahren für die Anerkennung von Genoziden, Bildungsprogramme zu Menschenrechten, Antiziganismus und Gedenken.
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In August 1992, one of the most severe racist pogroms in post-war Germany took place in Rostock-Lichtenhagen. Over several days, refugees and former contract workers from Vietnam were violently attacked while authorities failed to intervene. Among those affected were Rom:nja housed in the Sonnenblumenhaus. Despite being key witnesses to the pogrom, their voices have remained largely unheard in public memory.
To bring these perspectives to light, Izabela Tiberiade conducted a series of interviews with survivors and witnesses of the pogrom in July 2022. She is a human rights educator and part of the Roma Genocide Remembrance Initiative. Her research focuses on Romani migration in Europe and the USA, and she has long been committed to genocide recognition, human rights education, antigypsyism, and commemoration.