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„Ich habe Angst, dass Auschwitz nur schläft“ mit Karola Fings und Margitta Steinbach
9. März 2023 / 19:00 – 21:00 Uhr
„Ich habe Angst, dass Auschwitz nur schläft“ (Ceija Stojka)
Vortrag und Gespräch im Gedenken an die nach Auschwitz deportierten Sinti und Roma mit Karola Fings und Margitta Steinbach
Auf der Grundlage eines Erlasses von Heinrich Himmler vom Dezember 1942 begann Ende Februar 1943 die systematische Verschleppung der deutschen Sinti und Roma vom Kleinkind bis zum Greis ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Es folgten Deportationen auch aus anderen Ländern des deutsch besetzten Europas.
Dem Holocaust an Sinti und Roma fielen Hunderttausende zum Opfer. Auschwitz als einer der Haupttatorte steht als Symbol für dieses historische Verbrechen. 80 Jahre nach dem Beginn der Depotrationen möchten wir mit unserer Veranstaltung an die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus erinnern und auf die Bedeutung dieser Geschichte aus heutiger Perspektive hinweisen.
Die Historikerin Karola Fings berichtet in ihrem Vortrag über Vorgeschichte und Verlauf der Deportationen und ordnet diese in die Geschichte des nationalsozialistischen Völkermordes an Sinti und Roma ein.
Mit Margitta Steinbach sprechen wir darüber, wie sich Verschleppung und Völkermord in der Zeit des Nationalsozialismus bis heute auswirken und welche Bedeutung sie für Angehörige der Minderheit der Sinti und Roma in der Gegenwart haben.
Grußwort:
Jutta Weduwen, Geschäftsführerin der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Moderation:
Thomas Erbel, Amaro Drom
Zu unseren Gästen:
Dr. Karola Fings ist Historikerin und leitet an der Universität Heidelberg das Projekt „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa“. Sie war Mitglied der von der Bundesregierung eingesetzten Unabhängigen Kommission Antiziganismus (2019-2021). 2019 veröffentlichte sie die Übersichtsdarstellung „Sinti und Roma. Geschichte einer Minderheit“.
Margitta Steinbach arbeitet seit 2021 als Projektmitarbeiterin bei AMCHA und betreut dabei den Bereich Sinti und transgenerationales Trauma. Sie gehört selbst der Community der Sinti an und ist Enkelkind von Überlebenden des Zwangslagers Berlin – Marzahn und Magdeburg Holzweg. 2022 gründete sie zusammen mit anderen Nachkommen der oben genannten Zwangslager den Verein Menda Yek e.V. (Einer von uns), der sich mit psychosozialen Folgen des Holocaust für Sinti beschäftigt.