Welche Erfolge hatte die Bürgerrechtsarbeit?

Im Februar 1982 gründete sich aus der Bürgerrechtsbewegung heraus der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. Die Mitglieder wählten Romani Rose zum Vorsitzenden. Mit der Gründung des Zentralrats als Dachverband konnte eine politische Ver- tretung etabliert werden. Diese wurde zum Gesprächspartner u. a. der Bundesregierung.

Nach einem langen Kampf stellte die Anerkennung des rassistisch begründeten Völkermordes an den Sinti und Roma einen großen Erfolg dar. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt schuf mit der Anerkennung am 17. März 1982 einen Neubeginn im Verhältnis der Bundesregierung zu den deutschen Sinti und Roma.

Im Mai 1995 konnte der Zentralrat die gesetzliche Anerkennung von Sinti und Roma als nationale Minderheit sowie die Anerkennung des deutschen Romanes als Minderheitensprache erwirken. Entsprechend  der „Europäischen Charta für Regional- oder Minderheitensprachen“ soll der Status als nationale Minderheit einen Schutz vor Diskriminierung garantieren sowie eine stärkere gesellschaftliche sowie politische Teilhabe ermöglichen.

Im März 1997 wurde das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg eröffnet. In Ausstellungen, Veröffentlichungen und Veranstaltungen gibt das Zentrum national wie international wichtige Anstöße zur gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem NS-Völkermord, dessen Nachwirkungen und dem historischen und gegenwärtigen Antiziganismus.  Mit der Eröffnung des Berliner Büros im Jahr 2015, das sich zum Bildungsforum gegen Antiziganismus weiterentwickelt hat, zeigt das Dokumentations- und Kulturzentrum auch in der Hauptstadt Gesicht. Durch die Bürgerrechtsarbeit setzte sich der Bundesgerichtshof erneut mit seinem Urteil aus dem Jahr 1956 auseinander und 2016 erfolgte eine Entschuldigung der Präsidentin Bettina Limperg.