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BUNDESKONGRESS 2025
06.11.2025 / 09:30 – 16:30 Uhr

Programmablauf
Nach 1945 gab es für Sinti* und Roma* in Deutschland keine Stunde Null. Die Überlebenden des Völkermords wurden weiter verfolgt, ausgegrenzt und diskriminiert. Trotz vieler Bemühungen um eine Aufarbeitung des geschehenen Unrechts ist die Zweite Verfolgung noch immer ein blinder Fleck deutscher Geschichte. Die Erfahrungen, die Überlebende mit Polizei und Behörden machten, wirken bis heute nach. Sie prägen Biographien und sie werfen auch ein Licht auf die deutsche Nachkriegsgesellschaft, die sich unfähig zeigte, der nationalsozialistischen Verbrechen gerecht zu werde
Der diesjährige Bundeskongress des Kooperationsverbunds gegen Antiziganismus soll deshalb mehr Bewusstsein für die historischen Kontinuitäten, Mechanismen und Auswirkungen des Antiziganismus in Deutschland schaffen. Gemeinsam wollen wir die Spuren der Zweiten Verfolgung bis in die Gegenwart verfolgen. Sie finden sich in den Akten der Behörden, die Sinti* und Roma* über Generationen hinweg unter Generalverdacht stellten, in Bildern und Erzählungen, die das Unrecht fortsetzen, in den Kämpfen um Entschädigung, die von Rückschlägen und Demütigungen, aber auch den Erfolgen der Bürgerrechtsbewegung geprägt waren.
Wir laden alle Akteur*innen, Engagierte und Interessierte ein, mit uns am 06. November 2025 in Berlin über die Zweite Verfolgung im Fokus antiziganismuskritischer Bildungsarbeit zu diskutieren. Wie haben Betroffene die Zweite Verfolgung in Ost- und Westdeutschland erfahren? Welche Versuche der Aufarbeitung wurden unternommen, und wie können wir sie zum Erfolg führen? In drei thematischen Blöcken und einer intensiven Workshop-Phase wollen wir diese Fragen erkunden, Perspektiven austauschen und in einen Dialog treten. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie dazu begrüßen dürften.
Ort: Evangelische Akademie zu Berlin, Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin-Mitte
Der Kooperationsverbund gegen Antiziganismus ist ein Zusammenschluss aus fünf Trägern, die vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ seit 2025 im Handlungsfeld „Aufbau einer bundeszentralen Infrastruktur“ gefördert werden. Ziel des Kooperationsverbundes ist es, die bundesweite Präventionsarbeit gegen Antiziganismus sowie das Empowerment von Sinti* und Roma* zu stärken. Der Kooperationsverbund besteht aus:
- das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma mit dem Projekt Bildungsforum gegen Antiziganismus (Koordinierungsstelle des Kooperationsverbundes)
- die interkulturelle Jugendselbstorganisation von Roma und Nicht-Roma Amaro Drom e.V.
- die Evangelische Akademie zu Berlin mit dem Projekt Netzwerk Sinti Roma Kirchen
- die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten mit dem Projekt Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA)
- die Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg mit dem Projekt The Critical Film and Image Hub